Als Alexander III. 1881 den Zarenthron bestieg, begann für die russische Oper eine neue, oft als "Goldenes Zeitalter“ bezeichnete Epoche, in der Cajkovskij zum führenden Komponisten aufstieg. Die vom Zaren eingeleitete Reform der Kaiserlichen Theater, zu denen seinerzeit in Petersburg italienische und russische Oper, Ballett sowie russisches, deutsches und französisches Drama gehörten, führte zu einer nachhaltigen Umstrukturierung der Theaterhierarchie. Die russische Oper holte in kürzester Zeit Entwicklungen nach, wie sie für die Pariser "Grand opéra“ charakteristisch waren. Die Arbeit beleuchtet Institutionen und Aufführungspraxis, die Auseinandersetzung der russischen Komponisten mit der Grand opéra und mit Richard Wagner und die zeitgenössischen Werke im Kontext der genannten Reformen. Ein umfangreicher Anhang bietet bisher unbekannte Quellentexte, Premierendaten und Aufführungsstatistiken.
Contents
Vorwort
I. Einleitung
II. Die Oper in Russland 1881-1899: Institution und Aufführungspraxis:
Die Reform der Kaiserlichen Theater
Das Schicksal der italienischen Oper in Russland
Private russische Opernunternehmen
Neuerungen der Aufführungspraxis
Opernregie: Das Problem der künstlerischen Gesamtleitung
Das Repertoire der russischen Oper
III. Künstlerische Antworten:
Cajkovskij: Aneignung und Umwandlung der Grand opéra
Rimskuj-Korsakov, Wagner und die Zauberoper
Taneevs Oresteja. Eine klassische Oper für Russland.